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EBSW - Wort auf den Weg 1/2021

Liebe Mitglieder und Freunde des EBSW!

Werden wir Ostern wieder ganz normal feiern können, wieder einmal mit Kindern oder Enkeln Ostereier suchen, einander wieder berühren, in den Arm nehmen können? Ich habe danach große Sehnsucht, auch wenn ich selbst weder Kinder noch Enkel habe. Zunehmend tut mir das weh – und jetzt, wenn ich das schreibe, steht hinter all dem ein ganz dickes Fragezeichen, und ich frage mich auch, wie das noch werden soll, wenn das noch allzu lange dauert.

Müsste Gott nicht endlich die Kranken heilen, den Virus vernichten, ja, alles endlich gut machen? Sicher hat Petrus, haben die Jünger so auch gedacht, als Jesus zu ihnen sagte, ein Leben mit und für ihn heiße in erster Linie sein Kreuz auf sich nehmen, Nachteile, ja, Leiden, unter Umständen auch den Tod in Kauf nehmen. Ja, gönnt Gott, gönnt Jesus uns denn keine Freude? Ist er erst zufrieden, wenn es mir schlecht geht, und ich mich dann an ihn wende? Und noch mehr hat es Petrus, hat es die Jünger aus dem Konzept gebracht, als Jesus davon sprach, dass auch ihm Leiden und Sterben nicht erspart bleibt, dass das Kreuz zu seinem Auftrag genauso gehört wie die Wunder und die Heilungen.

Nein, Gott ist kein Menschenfeind und kein Miesepeter, der das Leiden braucht, der es dazu braucht, damit wir mal ganz schön bei ihm und ihm treu bleiben. Aber er will uns auch befreien von der Illusion, dass Gott nur da ist, wo Gesundheit, Erfolg, Beliebtheit und Harmonie sind. Das alles findet er durchaus schön, und er gönnt mir das alles von ganzem Herzen; aber er möchte mir zeigen, dass er gerade auch dann für mich da ist, wenn ich nicht so gut oder gar nichts sehe, schlecht höre, so manches vergesse, mit Mitmenschen nicht immer so gut zurechtkomme, sie mich nicht akzeptieren, auch mit meinem Glauben. Um Gott für mich zu gewinnen, muss ich nicht all das zuerst in Ordnung bringen, oder von ihm erwarten, dass er es erst noch in Ordnung bringt. Er hat uns schon gewonnen und in sein Herz geschlossen. Er will gerade bei uns sein, wenn bei uns längst noch nicht alles in Ordnung ist, wenn wir bei so manchem noch einen weiten Weg vor uns haben. Auch das will er uns zeigen, wenn wir jetzt in der Karwoche Jesus in seinem Leiden und Sterben vor uns haben. Und an Ostern will er Hoffnung schenken, dass es mit Unrecht, Leiden und Sterben einmal ganz vorbei sein wird, weil Jesus Christus all das auch hinter sich gelassen hat.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Feiertage.

Ihr Pfarrer Werner Ambacher

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© 2014 by EBSW | Zuletzt geändert am: 18.4.2024