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EBSW - Wort auf den Weg 3/2011

Liebe Mitglieder und liebe Freunde des EBSW!

Ein Märchen erzählt: Ein Mann hatte drei Söhne. Als er alt und gebrechlich geworden war, grübelte er über sein Leben nach. Besonders in den Nächten fand er keine Ruhe. So rief er seine Söhne zu sich und sprach: „Wer die Nacht in meinem Herzen vertreibt, der soll mein ganzes Erbe erhalten.“

In der ersten Nacht schickte der älteste Sohn Gaukler, Zauberer und Spaßmacher ans Bett des Vaters. Doch sie konnten ihn nur für kurze Zeit aufmuntern, aber nicht die Nacht in seinem Herzen vertreiben.

In der zweiten Nacht ließ der zweite Sohn die erlesensten Weine kommen. Sie betäubten die Sinne seines Vaters, aber auch sie konnten nicht die Nacht in seinem Herzen vertreiben.

In der dritten Nacht schließlich kam der dritte Sohn. Er stellte eine brennende Kerze ans Bett seines Vaters. Dieser reagierte zunächst unwirsch und sprach: „Was soll das? Du bringst mir eine lächerliche Kerze!?“ Der Sohn aber schwieg. Er setzte sich ans Bett des Vaters und nahm seine Hand. Da kam der Vater zur Ruhe und fiel in einen tiefen und erholsamen Schlaf. Am nächsten Morgen erwachte er ausgeruht und sah seinen Sohn noch immer an seinem Bett sitzen. Er sprach: „Nun weiß ich: Es gibt nichts, das imstande wäre, die Nacht in meinem Herzen zu vertreiben – außer dem Licht, das deine Liebe in mir entzündet hat.“

Jetzt, zu Beginn eines neuen Kirchenjahres, zündet man wieder die Kerzen am Adventskranz an. Sie weisen hin auf das Licht, das mit Jesus Christus in unsere dunkle Welt gekommen ist. Er ist das Licht, das die Nacht in uns vertreiben kann. Da, wo sein Licht hinscheint, wird es warm und hell in unseren Herzen, da kommt Gottes Liebe in unser Leben hinein, und wir können mutig und getrost unseren manchmal auch beschwerlichen Weg weitergehen.

Jochen Klepper schrieb in einer dunklen Zeit in seinem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ folgende vierte Strophe:

„Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält uns kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte
kam uns die Rettung her.“

Ich wünsche es uns, dass dieses Licht der Liebe Gottes uns begleitet und unsere Nacht erhellt, nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit, sondern auch im neuen Jahr.

Pfarrer Jürgen Voormann

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