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EBSW - Wort auf den Weg 2/2007

„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobet der Name des Herrn!“
Psalm 113, 3

Der Monatsspruch für den Ferienmonat August lädt uns ein zum Gotteslob. Gerade dieser Vers „Vom Aufgang ...“ wird gerne als Kanon gesungen, manchmal auch mit den Bewegungen aufstehen, die Arme ausbreiten und anschließend in die Hocke gehen und die Arme hängen lassen. Gott loben, mit allen Sinnen, und zwar in allen wachen Stunden unseres Alltags, das ist die Aufforderung dieses Lobpsalms. Gesungen und verfasst 3000 Jahre vor unserer Geburt, zur Zeit des Königs David.

„Halleluja – lobet Gott,“ dieser hebräische Gebetsruf ist Teil der christlichen Gottesdienstordnung geworden. Aufatmen, durchatmen, sich der Sonne entgegen strecken, jeden einzelnen Tag, jede einzelne Stunde als ein Geschenk anzunehmen, das fällt vielleicht leichter in Ferienzeiten, in Zeiten, in denen wir intensiv leben und Gottes wunderbare Schöpfung in seiner Natur erfahren. Paul Gerhardt hat in seinem berühmten Sommerlied gedichtet:

„Geh` aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben ...“

Und er führt aus, welche Schönheit die Natur hervorgebracht hat, eine Schönheit und eine Freude, die im Gegensatz steht zu den Zerstörungen und Verheerungen, die die Menschen in ihren Kämpfen und ihrem Unfrieden gerade in seiner Generation verursacht und erlitten haben. Also Gotteslob, gerade auch angesichts der Gottesferne, der Gottesfinsternis.

Der Monat August bietet ebenfalls nicht ausschließlich Anlass zur Freude. Im August ist der Gedenktag des Atomwaffenabwurfs über Hiroshima. Im August begehen die Kirchen den Gedenktag an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem. In den Sommermonaten beten wir für alle, die auf den Straßen und mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sind, dass sie wieder heil nach Hause kommen. Und doch – schon Paul Gerhardt hat gedichtet und gesungen:

„Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.“
(aus „Geh aus, mein Herz,“ Vers 8).

Machen wir es ebenso, stimmen wir in das Gotteslob ein – durch Singen, durch Beten, durch Gedanken der Dankbarkeit.

Zum Schluss noch eine jüdische Geschichte: Die Zeit des Regens stand bevor. Ein alter Mann grub in seinem Garten tiefe Löcher. „Was machst du?“ fragte sein Nachbar. „Ich pflanze Olivenbäume.“ „Wollt ihr etwa noch Früchte an euren Bäumen sehen?“ „Nein, das werde ich nicht mehr erleben. Aber mein ganzes Leben lang habe ich von Bäumen geerntet, die von Menschen gepflanzt worden sind, bevor ich ins Leben kam. So sollen sich andere Menschen nach mir an diesen Bäumen freuen und von ihnen ernten.“

Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Tilman Wilborn.

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